Zaubertricks 2
 

Der  Personentausch hinter dem Vorhang sollte jeder mal mit  einer

      Tür am Arbeitsplatz probieren, um seine Kollegen zu verwirren.

 

      2.7 Jungfrau schwebt auf einem Schwert

 

      Die  Bühne  wird von einer schönen Jungfrau betreten.  Der  Magier

      nimmt  ein langes Schwert und steckt es senkrecht irgendwo in  den

      Boden  der Bühne. Dann hypnotisiert er die Jungfrau, was man daran

      erkennt,  daß ihre Arme schlapp werden und sie aufhört zu  lächeln

      und  zu  tanzen. Er hebt sie dann mühelos hoch, so daß sie anfängt

      zu  schweben, nur noch mit dem Ellbogen auf das Schwert  gestützt.

      Später  beweist der Magier mit einem großen Ring, daß keine  Fäden

      im Spiel sind.

 

      Der Trick wurde schon im 19ten Jahrhundert von Jean-Eugène Robert-

      Houdin, einem Meister zu seiner Zeit, gezeigt. (Houdin war  vorher

      Uhrmacher und hat u.a. das Taxameter erfunden). Damals betäubte er

      anscheinend sein eigenen Sohn mit Äther, was so arrangiert  wurde,

      daß  dies  auch  das  Publikum riechen konnte.  Natürlich  gab  es

      Proteste wegen Kindesmißhandlung. Tatsächlich wird niemand betäubt

      oder hypnotisiert, außer den Zuschauen (vor Bewunderung).

 

      Die  Technik ist seit damals dieselbe, nur daß die schöne Jungfrau

      weniger  an hat als Houdin's Sohn. Er trug ein bauschiges  Kostüm;

      sie  trägt  z.B.  eine Art Bikini mit schwarzem losem  Rückenteil,

      welches  den  gesamten  Rücken  bedeckt  ("vorne  Bikini,   hinten

      Einteiler");  in  einem anderem Fall trug sie ein "Fetzen-Kostüm".

      Unter  dem  Kostüm  ist  eine stabile Konstruktion  eingearbeitet,

      welche  einfach auf das Schwert gesteckt wird, und zwei Positionen

      bietet  (niedrig oder hoch schweben). Schweben findet (wie  immer)

      nur  in  den Köpfen des Zuschauer statt. Die Jungfrau muß  kräftig

      genug  sein, um während der paar Minuten oben ihre Beine und ihren

      Körper  ruhig  und  gerade  zu lassen. Um  die  Jungfrau  aus  der

      Konstruktion  wieder zu lösen, muß der Magier sie  am  Ende  sogar

      etwas heben, um das "Einrasten" rückgängig zu machen. Diesmal  ist

      es  übrigens  nicht  die Zeitlupe, sondern die Zeitraffer-Funktion

      des VCR's, welche beweist, daß die Erklärung nicht aus den Fingern

      gesaugt  wurde:  Man erkennt dann nämlich, daß  sich  das  Schwert

      unter  dem Gewicht etwas biegt, nachdem der Zauberer die  Jungfrau

      vorsichtig losläßt.

 

      Der  Trick  ist eigentlich nicht mehr zeitgemäß, da es schon  seit

      Jahrzehnten  das  "Freischweben" gibt, wobei keine  dem  Zuschauer

      sichtbaren Verbindungen zwischen Jungfrau und Erde bestehen.  (Man

      arbeitet mit Fäden oder Hebebühnen in der gleichen Farbe  wie  der

      Bühnenhintergrund,  der obligatorische Ring ist  entweder  getürkt

      oder die Hebebühne ist ein langes æS'). Siehe dazu weiter unten.

 

      Buchquelle: [3]

 

      2.8 Jungfrau ruht auf einer Stange, wird durchbohrt, und lebt

      weiter

 

      Eine makabre (lechz !) Weiterentwicklung von "Jungfrau schwebt auf

      einem Schwert": Diesmal schwebt sie nicht mit dem Ellbogen auf der

      Stange,  sondern mit der Mitte des Rückens. Sie wird vom  Zauberer

      langsam   gedreht,  später  losgelassen  -  plötzlich   wird   sie

      durchbohrt, und sinkt so tief, daß oben ein Teil hervorkommt.  Sie

      ist  leblos. Doch der Zauberer weckt sie wieder, sie steigt wieder

      auf, wird heruntergeholt, alles ist wieder gut.

 

      Die  zu durchbohrende Jungfrau trägt ein Stahlkorsett. Das Schwert

      wird  hinten eingerastet. Die Mechanik ist schwarz und somit unter

      dem Anzug nicht zu erkennen. Das Schwert senkt sich selbst ab bzw.

      schrumpft  wie eine Antenne. Oben klappt die Jungfrau ein  kleines

      Teil heraus, das vorher in der Kleidung verborgen war. Durch gutes

      Timing (Signale durch die Musik) erfolgt alles synchron, damit die

      dem Zuschauer sichtbare Länge immer gleich bleibt. Die Musik dient

      auch dazu, das Motorengeräusch zu verdecken.

 

      Das Ganze setzt jedoch voraus, daß die Zauberer richtig proben. In

      der  Sendung  "Up'n Swutsch" konnte man deutlich  sehen,  daß  der

      obere  Teil  schrägt  rausgeklappt wurde, und  die  gesamte  Länge

      variierte. David Copperfield zeigte den Trick übrigens  in  seiner

      1987er Sendung - seine Vorführung war, wie zu erwarten, besser !

 

      2.9 Glühbirne leuchtet, wird abgeschraubt und ausgekippt

 

      Gesehen  bei  "Up'n Swutsch" als Teil einer Kombination:  Zauberer

      kippt  Milch  in  Zeitungsrolle, Milch ist jedoch nirgendwo  (wird

      z.B.  mit  Schlauch gemacht). Später schaltet er eine Tischleuchte

      mit  einer großen Birne ein, aus, schraubt die Birne ab, und kippt

      sie aus.

 

      Erklärung: die richtige Glühbirne ist weiter oben in der  Leuchte.

      Sie leuchtet in die Flüssigkeit hinein. Ist eigentlich kein Trick,

      nur ein Gag.

 

      2.10Zauberer schwebt auf Stuhl

 

      Gesehen   bei   "Up'n  Swutsch".  Der  Zauberer  setzt   sich   im

      Schneidersitz auf einen Stuhl mit gerader Lehne, und  steigt  etwa

      20cm auf. Auf Befehl senkt er sich wieder.

 

      Erklärung:  Ein  Teil der Lehne oder des Stuhls  funktioniert  als

      Hebevorrichtung. Nicht besonders aufregend.

 

      2.11Zauberer läßt Zigarette in einem Tuch verschwinden

 

      Ein  Assistent  kommt  rauchend auf die Bühne  und  verärgert  den

      Zauberer.  Dieser nimmt ein leicht durchsichtiges Tuch,  zeigt  es

      vor,  tut  es  dann  auf die Hand, und gräbt zwischen  Daumen  und

      Zeigefinger  eine Mulde. Er nimmt die Zigarette, tut  sie  in  die

      Mulde, nimmt die Hand wieder weg, und zeigt das Tuch leer vor.

 

      Es  gilt  herauszufinden, wo die Zigarette geblieben ist !  Zuerst

      vermutete ich, die Zigarette sei zwischen den Fingern oder  hinter

      der  Hand  versteckt, doch es kam etwas anders. Dank Videorecorder

      konnte  man  nämlich  sehen,  daß der  eine  Daumen  des  Zauberer

      verdächtig  lang  und  dick ist. Es gibt im Fachhandel  sogenannte

      "Daumenspitzen" zu kaufen, auf Wunsch mit Metallverkleidung innen.

      Der  Zauberer muß also nur die Daumenspitze beim Graben der  Mulde

      abnehmen,  später die Zigarette sorgfältig ausdrücken, den  Daumen

      wieder  anziehen,  und  seine  Hand möglichst  nicht  zu  deutlich

      zeigen.

 

      Bestätigung durch: [3]

 

      2.12Die Erscheinungskabine

 

      Eine  Kabine  wird auf die Bühne gerollt, leer gezeigt,  verhüllt,

      enthüllt: eine Person erscheint.

 

      Um  diesen Trick zu erklären, hatte ich einfach Glück. Im Berliner

      Panoptikum  (eine  light-Version von Madame  Tussaud's)  war  eine

      Ausstellung "Drei Jahrtausende Zauberei" oder so ähnlich. Es stand

      auch  so  eine  Kabine  dort, mit der  Erklärung  (aus  Sicht  des

      Zuschauers).  Die Kabine war geöffnet, davor war jedoch  ein  Seil

      mit  der Aufschrift HIGH VOLTAGE. Davon ließ ich mich jedoch nicht

      abschrecken.   Zunächst  waren  nur  zwei   in   90¦   gewinkelte,

      engmaschige  Gitter zu sehen: Es stellte sich jedoch  heraus,  daß

      hinter  den  Gittern Spiegel waren. Die Gitter waren nur  für  die

      Ausstellung gedacht. Man muß sich das als ein V vorstellen, dessen

      Spitze  zum Zuschauer zeigt. Die beiden Spiegel sorgen dafür,  daß

      die  inneren  Seitenwände  (welche  mit  einem  unscharfen  Muster

      verkleidet  waren) reflektiert wurden. So sieht  der  Kasten  leer

      aus.

 

      Danach  bin  ich  trotz  Verbot hinter den  Kasten  gegangen.  Die

      Spiegel waren auch nur "falsch", d.h. die versteckte Person konnte

      alles sehen, was vorging. Einer der Spiegel war außerdem eine Tür.

 

      David  Copperfield hat selbst eine viel bessere Version. Eine  von

      allen Seiten offene Fahrstuhlkabine kommt bei klasse Musik langsam

      runter, wird von innen verhüllt (mit æner Art Reispapier), und der

      Meister erscheint. Laut [7] war der Meister vorher in dem "dicken"

      Boden der Kabine.

 

      2.13Der Endlos-Kopf-Dreher

 

      Die Assistentin wird in eine Art Schrank geleitet. Ihre Beine sind

      unten  die ganze Zeit zu sehen, der Kopf ragt oben heraus.  Dieser

      Kopf wird nun in einen Kasten gesteckt, so daß nur das Gesicht  zu

      sehen ist. Der Zauberer dreht den Kasten etwas links, etwas rechts

      -   plötzlich  dreht  er  ihn  um  360¦  !  (Assistentin  lächelt)

      Anschließend dreht er den Kasten noch viel mehr. Der Schrank  wird

      geöffnet,  anstatt  des  Körpers ist  eine  frei  stehende  völlig

      verdrehte Säule aus Stoff zu sehen, aus der gerade noch die  Hände

      herauskommen.  Nachdem sich die Lacher gelegt haben,  erfolgt  der

      ganze Vorgang umgekehrt.

 

      Wer  "Die  Erscheinungskabine" gelesen hat, versteht  leicht  auch

      dieses:  Wieder  Spiegel  in  V-Form,  das  Knäuel  muß  von   der

      Assistentin  eingespannt werden. Das Ganze wird dadurch  bewiesen,

      daß man manchmal sieht, daß einige Finger sich spiegeln, falls der

      Kameramann das Knäuel genauer filmt. Der Kopfdreher ist leicht  zu

      verstehen:  Die  Assistentin  muß  den  Kopf  um  ca.   180   Grad

      zurückdrehen,  während  die Öffnung hinten  ist.  Der  Trick  kann

      natürlich nicht im Zirkus ausgeführt werden.

 

      In  einer  Variante ist auch hinten eine Öffnung, so daß  man  die

      Haare  der  Assistentin sieht. Wenn man sich vorher die Haare  der

      Dame  genau  anschaut, sieht man leicht, daß es eine Perücke  ist,

      welche  auf  einem Teil ist, welches den Kasten eben  doch  hinten

      schließt.

 

      2.14Die schwebende Glühbirne

 

      Gesehen    in   der   Sendung   "Thomas   Gottschalk   präsentiert

      Spitzenmagier", von Walt Disney. Gezeigt wurde u.a.  ein  gewisser

      Harry Blackstone junior. Er nahm eine Glühbirne, welche auch  nach

      dem Abschrauben weiter leuchtete. (Das ist kein Trick, sondern mit

      Hilfe  einer Spezialbirne und einer Batterie zu machen).  Es  ließ

      die Glühbirne auf der Bühne, sogar weit im Zuschauerraum schweben.

      Um zu beweisen, daß keine Fäden im Spiel waren, ließ er einen Ring

      schnell  um  die Glühbirne kreisen. Er bot einer Zuschauerin  auch

      an,  die  Birne  in die Hand zu nehmen; als diese es  tun  wollte,

      erschreckte er sie (ksssssss!).

 

      Das  war  so unglaublich, da half nur noch das Standbild. Was  das

      jedoch  zeigte, war sehr unerfreulich: der Ring kreiste die  ganze

      Zeit HINTER der Glühbirne. In Echtzeit war dies deshalb schwer  zu

      bemerken,  weil  die Birne etwas durchsichtig  war  und  weil  die

      Drehungen  recht  schnell waren. Ich fand es besonders  übel,  die

      Zuschauerin zu erschrecken.

 

      2.15Verwandlung einer Person in einer anderen mit Hilfe von Kiste

      und Vorhang

 

      Eine  Kiste  wird auf die Bühne gebracht. Sie wird  geöffnet,  ein

      Sack  wird gezeigt und die Assistentin geht hinein. Mit einem Seil

      wird   der   Sack   verschlossen.  Die  Kiste   wird   mit   einem

      Vorhängeschloß verschlossen und zusätzlich mit einer langen  Kette

      noch  oben zusätzlich verschlossen. Der Zauberer nimmt ein  langes

      Tuch  (Röhre),  welches  rundherum um die Kiste  gelegt  wird.  Er

 
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