Rotkäppchen Teil 48
 

Das Märchen von den 27 Rotkäppchen und dem bösen Homepagekiller
Es begab sich zu der Zeit, da der Frühling wieder zart seine seidenen Flügel über das idyllische, unschuldige, jeglichen Skandals entwöhnte Kaff Gerabronn strich. Unsere 27 Rotkäppchen hatten viele dunkle Tage hinter sich, gebeutelt von der Kälte des Winters, den Strapazen des Lernens, den Qualen der durchzechten Nächte und überstandenen Schulstunden. Noch hatten sie das Höllental nicht ganz durchquert – sie würden in Bälde noch ihr gesammeltes Wissen in mehrseitigen Abhandlungen zu Papier bringen müssen. Nun, so wäre es doch an der Zeit, dass unsere 27 kleinen Freunde sich einmal einen klitzekleinen Spaß gönnen, oder? Sie hätten sich doch eine kleine Verschnaufpause vor dem bevorstehenden Abitur redlich verdient! Wie wäre es zum Bleistift mit einer Veröffentlichung der filmischen Dokumente ihrer überstandenen „Abenteuer“....sagen wir mal...im Internet?! Schande über das Haupt derer, die hier nur den puren Eigennutz, den sündigen Lustgewinn oder sogar Schadenfreude vermuten! Oh, keinesfalls! Es galt, eine Botschaft zu vermitteln, eine Mission zu erfüllen. Die Welt sollte wieder ein wenig bunter werden in dieser düstren Zeit, die Menschen sollten wieder lachen können – über Späße mit Witz, Charme und vor allem Niveau; über kurzweilige Schilderungen der überstandenen ereignisreichen Sauf-Odysseen sowie eine scherzhafte Darstellung der (geschlossenen) Gerabronner Anstalt. Die Rotkäppchen sahen ihre Chance gekommen, Menschheitsgeschichte zu schreiben. Alsbald setzten sie ihre Heldentaten (...Sauftouren, Zelten, Parties...) unter der Adresse „GymnasiumGerabronn.de“ ins Internet und waren sich dabei keiner bösen Tat bewusst. Nach getaner Arbeit zogen sie dann aus in Richtung Abitur, schwer bepackt mit einem mächtig großen Weidenkörbchen voll leckerer Sachen. Sie wollten nicht irgendeiner Großmutter all diese Köstlichkeiten bringen- oh, welch Frevel ! Selber saufen wollten sie die unzähligen Flaschen bzw. Kisten Märzen, Schmetzer, Pils, Asbach und was sie sonst noch so alles eingepackt hatten. Und sie hatten viel eingepackt. Sehr viel. Und das war auch gut so, denn auf ihrer langen Reise durch den dunklen finsteren Wald in Richtung Abi hatten sie wirklich schrecklich großen Durst. Denn die Zeit war auch sehr anstrengend und machte das Bier als Ursprung und Lösung aller Probleme unverzichtbar. Und so tranken sie denn immer mehr und mehr. Das Feuerwasser machte sie lustig und hemmungslos – endlich konnten sie ihren quälenden Ballast abwerfen, ihre Seelen wurden wieder frei; sie waren wieder Menschen. Rattendicht aber geläutert zogen sie ihres Weges, den es nicht zu verlassen galt. Denn am Wegesrand lauerten unberechenbare Gefahren, die versuchten, unsere 27 Rotkäppchen mit aller Kraft von ihrem Weg abzubringen. Wie die Sirenen in Homers Odyssee lockten Lehrer: „...Ach Kinder, hört mir doch zu!...“, „Kommt doch mal wieder in Deutsch!...“, „....Lest des Buch doch, des is ganz toll!...“. Es waren auch Stimmen zu vernehmen, die wohl direkt aus dem (schlechten?) Gewissen unserer Tapferen zu sprechen schienen: „...ich werde in Deutsch gehen!“, „...ich sollte die Hausaufgaben wirklich machen!...“, „Ich trink ein Bier weniger vor Sport!“ Doch sie ließen sich nicht beirren, zogen mutig weiter und blieben ihrem Motto treu: „HUMPEN PUMPEN !!!“. Plötzlich und wie ein Blitz aus heiterem Himmel sprang er jedoch aus dem Gebüsch; der Wolf im Schafspelz:...der HOMEPAGEKILLER! Seine Gestalt, sein Äußeres war den Rotmützlein schon jahrelang vertraut, sie kannten ihn schon seit ihrer Einlieferung in die Gerabronner Anstalt und schätzten ihn als einen sehr kameradschaftlichen und kooperativen Aufseher. Sein wahres Wesen offenbarte er jedoch erst jetzt, als er die Rotkäppelein wegen ihrer Homepage, die ihm offensichtlich nicht als angemessen erschien, aufs Übelste attackierte. Unsere tapferen Freunde waren sich des Ernstes der Lage zunächst überhaupt nicht bewusst, doch als ihr Gegenüber dann laut knurrend seine Zähne fletschte wurde es ihnen langsam mulmig. Einige, und denen sein hiermit Hochachtung ausgesprochen, stellten sich tapfer dem Angreifer und seinen Anschuldigungen und boten ihm Kontra. Der Homepagekiller war, so stellte sich heraus, gekommen, um die Ehre des Gymnasiums zu rächen. So, aha, Blutrache also. Nun denn. Auf jeden Fall glühte er vor Wut, schlug wild um sich und drohte mit den fürchterlichsten und grausamsten Dingen. Es war wirklich kein schönes Bild. Seine Aggression steigerte sich ins Unermessliche und die Rotkäppchen, die kopfschüttelnd vor ihm standen, waren sich sicher, dass er binnen kürzester Zeit kollabieren würde. Sie waren ziemlich wütend auf ihn, auch enttäuscht und hatten absolut kein Verständnis für sein Verhalten. Denn der Homepagekiller wollte kämpfen und böse sein und die Rotkäppelein ausknocken – aber eigentlich hatten die gar keine Lust zu streiten und sahen überhaupt gar keinen Anlass, denn sie fanden rein gar nichts Verwerfliches an ihrer Homepage, die dem Homepagekiller ein ziemlich fetter Dorn im Auge zu sein schien. Und saufen macht auch viel mehr Spaß als streiten. Und man muss nicht so viel dabei denken. Auf das Kommando „HUMPEN PUMPEN !!!“ hin schnalzten alsdann alle die Deckel ihrer Bügelflaschen auf, was von einem ekstatischen „pfffffft...“ begleitet wurde. Golden und schäumend rann der Gerstensaft die Kehlen der durstigen Abenteurer hinab und ließ sie die vorangegangenen unschönen Szenen vergessen. (Diese Reaktion auf die Attacke des Homepagekillers stellt ja auch dar, wie „sehr“ die Rothüte den Homepagekiller und seine Vorwürfe ernst nahmen....:“kick it“ !!!) Nun, schluß endlich, nachdem der Homepagekiller die Rotkäppchen tagelang genervt hatte und sie immer wieder erschreckte, als er unversehens gefletschten Zahnes mit lauten Gebrüll aus dem Unterholz hechtete, waren sie es genug und gaben ihm, was er wollte: er bekam seine blöde Domaine. Soll er sie sich doch sonst wohin stecken. Die 27 Rotkäppchen machten sich nach diesem lästigen Zwischenfall wieder auf ihre Reise durch den geheimnisvollen Wald – immer der Sonne und der nächsten Kneipe entgegen. Ja, und wie sich das für ein ordentliches Märchen gehört, noch ganz zum Schluss: “....und wenn sie nicht gestorben sind, dann saufen sie noch heute.“
 
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